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Unternehmenskultur

Eine werteorientierte Unternehmenskultur erfüllt die Grundbedürfnisse der Mitarbeitenden, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und bietet Orientierung für eigenständige Entscheidungen. Sie motiviert Mitarbeitende intrinsisch und lässt sie die Unternehmensvision zu ihrer eigenen Mission machen.

Was ist eine Unternehmenskultur?

Die Kultur eines Unternehmens gleicht einer subtilen, oft unbewussten Kommunikations-schicht innerhalb der Organisation. Sie ist einem kontinuierlichen Wandel unterzogen, da sie sich aus den Wechselwirkungen seiner Mitglieder formt und mit diesen erlebt wird. Im Laufe der Zeit kristallisieren sich daraus bestimmte Verhaltensmuster, Normen und Werte heraus, die meist nur implizit spürbar sind. Oft entfernen sich diese gelebten Muster zuneh-mend von der offiziellen Unternehmensvision, die schriftlich festgehalten ist.

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So wie es für unterschiedliche Länder unter-schiedliche Kulturen gibt, ist auch die Kultur in jedem Unternehmen anders. Dies zeigt sich beim Eintritt eines neuen Mitarbeitenden in ein Unternehmen am deutlichsten. Dieser benötigt eine gewisse Zeit, bis er das Handeln und Selbstverständnis seiner Kollegen versteht und sich selber danach ausrichten kann.

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Diese Normen, Bräuche, Regeln und Verhaltens-weisen haben einen grossen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und damit auch auf die Motivation und Leistungs-bereitschaft.

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Die Unternehmenskultur ist in vielerlei Hinsicht wie die Identität deines Unternehmens.

Wie transformierst du deine Unternehmenskultur?

Da wir gelernt haben unser Verhalten an Vorbildern zu orientieren, spiegelt die Unterneh-menskultur zu einem grossen Teil die Haltung der Führung wider. Eine Veränderung im Unter-nehmen fängt deshalb mit einem glaubwürdigen Vorleben der Werte durch die Unternehmens-führung an. Nur wenn diese authentisch handelt, werden Mitarbeiter folgen und die Kultur entsprechend prägen.

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Betrachten wir ein einfaches Beispiel: Wenn dir der Wert der Wertschätzung wichtig ist, solltest du zunächst reflektieren, wo du Wertschätzung für deine eigenen Taten erwartest und wem du Anerkennung zukommen lässt. Wenn du hierbei einen Mangel entdeckst, darfst du gerne deine eigenen Beiträge für dein Umfeld stärker wertschätzen. Dies steigert deine Aufmerksam-keit für die Beiträge anderer und führt dazu, dass auch du deren Leistungen mehr anerkennst. Da deine Mitarbeitenden sich an deinem Verhalten orientieren, überträgt sich diese wachsende Wertschätzung auch auf sie, was letztlich zu einer grösseren Anerkennung sowohl unter-einander als auch gegenüber Kunden führt – mit dem Ergebnis, dass auch eure Dienst-leistungen und Produkte höher geschätzt werden.

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Wie wäre es, wenn du dieses kleine Experiment einfach mal ausprobierst? Gerne zeige ich dir diesen Effekt auch in einer kleinen Übung.

Warum entfalten sich dadurch neue Potenziale?

Gerhard Hüther*, einer der renommiertesten Hirnforscher Deutschlands, definiert zwei grundlegende Bedürfnisse, die jedem Menschen innewohnen – Verbundenheit und Autonomie. Diese Bedürfnisse spiegeln die menschliche Entwicklung wider. Bei unserer Ankunft in dieser Welt suchen wir nach Verbundenheit und Geborgenheit, einem sicheren Hafen. Wenn wir wachsen und reifen, streben wir nach Autonomie und Freiheit, um unsere Souveränität zu entwickeln.

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Eine werteorientierte Unternehmenskultur erfüllt diese Grundbedürfnisse. Auf der einen Seite stärkt das gemeinsame Erleben der Werte das Zusammengehörigkeitsgefühl, und auf der anderen Seite bieten die Werte, ähnlich wie Leitplanken, eine Orientierung, die Raum für eigenständige Handlungen und Entscheidun-gen lässt. So fördert sie nicht nur einen intrinsischen Antrieb der Mitarbeitenden, sondern schafft auch den Rahmen für persönliche Entwicklung. In einer solchen Kultur können die Mitarbeitenden ihr gesamtes Potenzial entfalten, wodurch sie wesentlich zum gesamten Erfolg und Wachstum des Unternehmens beitragen.

* Gerhard Hüther (geb. 1951) zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Praktisch befasst er sich im Rahmen verschiedener Initiativen und Projekten mit neurobiologischer Präventionsforschung. Er ist Vorstand der Akademie für Potenzialentfaltung.

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